Angetrieben durch den Blogartikel vom reisenden Patrick möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben, ob und wie man als Reiseblogger Geld verdienen kann. Erst einmal: Ich kenne Patrick noch, als er eine Affiliate Marketing Agentur aufgebaut hat und sie später an den Nagel gehängt hat. Supercool und meinen Respekt hast du, das muß man sich trauen. Finde ich klasse, das Leben ist zu kurz um nur zu buckeln!
Und wie ich der Bloggerszene anmerke, wird das Thema Reisen, online arbeiten und Geld verdienen immer trendiger. Was z.B. die Conny macht oder der Sebastian und die Christine finde ich richtig, richtig klasse. Junge Leute wollen keinen 9 to 5 Job mehr, sondern arbeiten von unterwegs – wenn man die Möglichkeit hat. All diese Jungs und Mädels machen es vor: Es geht, wenn man flexibel ist und nicht unbedingt in 5Sterne-Hotels absteigen muß um „toll und hipp“ zu sein.
Sicherlich geht dieses Leben nur wenn man jung ist bzw. sich für solch ein Leben entscheidet bzw. sich in der Lebensphase befindet, wo man sich nicht unbedingt an einen Schreibtisch setzen will. Ich für meinen Teil habe mit dem „online arbeiten von unterwegs“ nicht abgeschlossen, es aber nach hinten geschoben. Ich befinde mich in solch einem Stadium, wo ich meine Freiheit schon wieder aufgegeben habe. Sesshaft geworden und die monatlichen Raten für meine Augsburger Stadtwohnung abzahlen (als Altersvorsorge!) heißt es doch wieder buckeln. Neben meinem Online-Job (siehe unten) habe ich auch einen saisonalen Offline-Job, da ist an rum-reisen eigentlich nicht zu denken. Aber bald wieder!
Kann man mit einem Reiseblog Geld verdienen? So viel, dass man davon Leben kann?
Ich sage klipp und klar: NEIN!
Ich bin zwei Jahre (von 2009 bis 2011) zusammen mit meiner Frau um die Welt gereist, wir haben 33 Länder besucht und in unserem Weltreise Blog der Gnomads über 500 Artikel geschrieben. Das war eine super Zeit und wir fühlten uns als „bezahlte“ Reiseblogger. Wir hatten in der besten Zeit mehr als 2.500 User pro Tag (ich glaube es waren in der Spitze 50.000 Unique User im Monat), verdienter aber nicht wirklich viel damit. In der Spitze waren es 1.000 EUR pro Monat, nicht genug um zu zweit davon leben zu können, selbst in günstigen Ländern. Dafür gab es einige Sponsorings wie unsere Ausrüstung oder eine Galapagos-Kreuzfahrt zum Selbstkostenpreis.
Und doch habe ich nach der Reise mehr Geld gehabt als vorher. Aber nicht von der Tätigkeit als Reiseblogger, sondern wegen den Verdiensten mit meinen anderen Projekten in den Bereichen Geschenken, Fußball und Auto. Meine Frau hat während der Weltreise den Reiseblog immer mehr übernommen, da ich mit meinen anderen Projekten soviel Arbeit hatte. Den Reiseblog zu betreuen war verdammt viel Arbeit und teilweise hat das Schreiben eines Blogartikels mal zwei bis drei Stunden (ohne Fotos) in Anspruch genommen.
Als ich im März diesen Jahres auf der SeoCampixx in meinem Vortrag „Reisedomain projektieren und Steuern sparen“ an den Punkt „Monetarisierung“ kam und behauptete „Vergesst Affiliate im Reisebereich“ ging erst einmal ein Raunen durch den Raum. Es gibt Möglichkeiten der Monetarisierung einer Reiseseite, dazu gehören aber nicht das Verkaufen von Flügen, Hotels oder Mietwagen. Google Adsense oder gesponsorte Artikel gehören sicherlich zu den besseren Varianten. Erstes erfordert allerdings eine hohe Reichweite (diese ohne die Stammleser, da diese nichts anklicken), die zweite Möglichkeit lässt sich oftmals nicht mit dem Fluß und Stil der Blogartikel vereinen. Auch finde ich das Amazon-PP eher auf der dunklen Seite der Macht mit seinen 6 bis max. 8 % Provisionen – auch wenn dies durch den unheimlichen Brand richtig gut funktioniert. Dies sind aber immer nur Kleckerbeträge.
Es wird also schwer, doch es geht! Die Kunst ist es, die vorhandenen User richtig zu monetarisieren. Dies habe ich seit meiner ersten Webseite 1999 mit meinen vielfältigen Projekten gelernt – und kann es mir nicht mehr vorstellen einen Chef haben zu müssen.
Es macht viel Arbeit
Nach unserer Weltreise hatte das Interesse an unserem Weltreiseblog erheblich nachgelassen. Wir waren immer noch von den Eindrücken und Erlebnissen sowas von platt, dass wir monatelang nicht raus kamen. Unser Blog verwaiste immer mehr und somit kamen auch immer weniger User. Google mochte ab da an unsere Seite auch nicht mehr. Wem es etwas sagt: Von einem Sistrix-Index von über 3 steht er heute nur noch knapp über der 0,00. Okay, 500 User am Tag gibt es noch, geschrieben haben wir aber fast nichts mehr. Die Lust an diesem Projekt ist weg und es wäre langweilig von unseren Camping-Touren an den Gardasee zu erzählen.
Was ich damit sagen will: Ein Blog will gepflegt werden, das macht Arbeit. Viel Arbeit. Wahrscheinlich einer der Gründe, dass viele Blogs vorzeitig sterben (das meint auch Sebastian).
Mein System des Geld verdienens und Bloggen…
…das erzählte ich im oben genannten Vortrag und darum geht es auch teilweise in meinem neuen Reise Ebook, welches in den nächsten drei Wochen erscheinen wird (Auf Google + hatte ich dies bereits angekündigt). Ursprünglich sollte es heißen „Reisen und Geld verdienen„. Da ich aber keinesfalls in eine unseriöse Ecke gedrängt werden wollte (und der Titel eigentlich unzureichend ist), heisst es nun „Reisen, online arbeiten und Geld verdienen„. Auf Fiverr.com hatte ich mehrere ebook-cover designen lassen. Dies hier fand ich nicht schlecht, es springt aber wieder auf den unseriösen Zug des schnellen Geldes auf und suggeriert, dass man leicht Geld verdienen könne.
Stattdessen ist es nun dieses geworden:
Auf der Webseite http://www.reise-ebook.com/ kann man sich übrigens informieren lassen, wenn es fertig ist. Es ist gerade im Lektorat, die Fotos fehlen auch noch…
Wie sieht mein System aus?
Da ich nicht zuviel vorwegnehmen möchte, nur soviel: im Grunde geht es darum die besten Informationen zu den einzelnen Destinationen zu bieten. Wirklich die Besten und nichts abgeschriebenes, was man sonst überall findet. Und wer sagt denn, dass es nur auf einer Domain passieren muß? Ich habe zum Beispiel zu mehreren Ländern getrennte Domains und habe mir somit ein kleines, aber feines Netzwerk an Reiseseiten aufbauen können. Die Vorteile, dass ich eigentlich SEO bin, muß ich nicht erwähnen.
Bessere Möglichkeiten des Geld verdienens
Eigentlich war das, was ich gemacht habe, recht altbacken. Eine Reisewebseite mit unseren Erfahrungen, das alles in spannende Blogartikel verpackt und fertig. Selbst der Spiegel zählte uns zu den besten 10 Reiseblogs in Deutschland. Die „neuen“ sozialen Medien wie FB oder Twitter ließ ich links liegen, kostet zu viel Zeit und bringt nichts. Der Meinung bin ich übrigens heute auch noch, da ich die User auf meiner Seite haben wollte und nicht auf FB.
Conny, Sebastian, Patrick und Christine (siehe oben), nenne ich „The Next Generation“, da sie ihr Know How viel besser weiter geben und natürlich selbst nutzen. Das Blog-Camp ist eine klasse Idee, ebenfalls die Beratungsfunktionen, die Sebastian und Conny übernehmen. Gerhard aus Salzburg vermarktet seine Reisen durch visuelle Shows, die richtig gut ankommen.
Wie man sieht, muß man also über den Tellerand schauen und sich nicht nur alleine auf seine Webseite konzentrieren. Man muß selbst zur Marke werden, Reputation aufbauen und sich eine Bekanntschaft aufbauen. Dann kommen Beratungsaufträge, Sponsorings, Artikelaufträge fast von selbst. Wie auch im „offline“-Business zeigt sich, dass Networking nach wie vor das Salz in der Suppe ist.
In diesem Sinne, happy Travelling!
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